Die Weisheitszahnentfernung beim Oralchirurgen
Als Oralchirurgen übernehmen wir die Weisheitszahnentfernung für Ihren Hauszahnarzt. Eine entsprechende Überweisung erhalten Sie, sobald feststeht: Der “Achter” muss raus.
- “Achter” – so werden die Weisheitszähne genannt, weil sie an achter Stelle in der Zahnreihe sitzen. Hier ist oft nicht genug Platz für die Nachzügler, die in der Regel zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr durchbrechen. Wenn sie anderen Zähnen im Weg stehen, sich entzünden oder quer im Kiefer liegen, führt kein Weg an der Weisheitszahnentfernung vorbei.
Müssen Weisheitszähne immer raus? Nein, manchmal dürfen Sie auch bleiben. Bietet der Kiefer genügend Platz, brauchen wir keine Weisheitszahn-OP. Die Notwendigkeit einer Weisheitszahnentfernung prüft im ersten Schritt Ihr Hauszahnarzt.
Entzündung am Weisheitszahn, falsche Position, verkantete Lage?
Die sichere Diagnose ist die Basis der erfolgreichen OP
In unserer oralchirurgischen Praxis sichern wir die Diagnose mit eigenen diagnostischen Maßnahmen ab. Dreidimensionale Röntgenbilder des Digitalen Volumentomografen (DVT) geben uns zuverlässig Aufschluss über die Position des Zahns im Kiefer. So sehen wir zum Beispiel deutlich, wo der Unterkiefernerv (Nervus alveolaris inferior) verläuft und planen die Weisheitszahn-OP entsprechend.
Sind wir uns zu 100 Prozent sicher, dass eine Entfernung der Weisheitszähne sinnvoll ist, besprechen wir gemeinsam das Vorgehen.
Operative Zahnentfernung beim Oralchirurgen:
Stört ein Zahn mehr, als er nutzt, muss er raus. Der Oralchirurg entfernt Zähne sicher, unkompliziert und nahezu schmerzfrei.
Entzündete Zähne behandeln wir vorher mit einem Antibiotikum. So reduziert sich das Entzündungsgeschehen und die lokale Betäubung wirkt optimal.
Digitale Röntgenbilder liefern uns alle notwendigen Informationen zur Lage und Struktur des Zahns. Es gibt keine bösen Überraschungen.
Bei tief zerstörten Zähnen oder stark abgewinkelten Wurzeln, werden die Wurzeln voneinander separiert.
Sitzt der Zahn nicht in Reih und Glied, sondern steckt tief im Kieferknochen, wenden wir die sogenannte Osteotomie an. Dabei legen wir den Zahn zunächst frei, bevor wir ihn vollständig entfernen.
Zahn raus, Sofortimplantat rein
Wichtig! Der Kieferknochen sollte bei der Zahnentfernung nicht beschädigt werden. Im Optimalfall setzen wir anschließend ein Sofortimplantat in das leere Zahnfach ein. Je mehr gesunder Kieferknochen vorhanden ist, desto besser.
Verhaltensregeln für die ersten Stunden / Tage nach der Zahnentfernung:
- Nach dem Eingriff nur vorsichtig spülen. Nicht spucken, nicht saugen – dies könnte zu Nachblutungen führen.
- Essen Sie erst wieder, wenn die Wirkung der Lokalanästhesie vollständig nachgelassen hat, ansonsten besteht Verletzungsgefahr.
- Nehmen Sie eine Woche ausschließlich weiche Kost zu sich, vermeiden Sie besonders scharfe und saure Kost. Milchprodukte sind erlaubt.
- Trinken Sie am OP-Tag keine koffeinhaltigen Getränke, meiden Sie alkoholische Getränke, ansonsten ist Trinken nach dem Eingriff ohne Probleme möglich.
- Nicht rauchen, ansonsten können Wundinfektionen oder Wundheilungsstörungen auftreten.
- Wurde ein Tupfer eingelegt, können Sie diesen nach einer Stunde entfernen. Sollte es zu einer Nachblutung kommen, beißen Sie erneut auf einen Tupfer oder ein sauberes Stofftaschentuch. Sollte die Blutung nach einer Stunde nicht zum Stillstand kommen, rufen Sie uns an oder kommen Sie direkt in die Praxis.
- Bei Beschwerden am Wochenende und außerhalb der Öffnungszeiten: Bitte suchen Sie den zahnärztlichen Notdienst auf oder wenden sich an die MKG-Abteilung des Krankenhauses Bremen Mitte in der St. Jürgen Straße.
- Erneute Vorstellung bei Nachblutungen oder fieberhafter Schwellung.
- Kühlen Sie das Wundgebiet 3 bis 4 Tage. Nach 15 Minuten Kälteeinwirkung 5 Minuten aussetzen, dann erneut kühlen. Das Kühlkissen dabei in ein Tuch wickeln. Keinesfalls Wärme anwenden und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.
- Putzen Sie die Zähne wie gewohnt, lassen Sie den Wundbereich für 2 Tage aus und putzen anschließend mit einer weichen Zahnbürste
- Am OP-Tag sollten Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und auch keine Maschinen bedienen. Die Reaktionszeit ist durch die Anästhesie vermindert.
Zahnfreilegung vor einer kieferorthopädischen Behandlung
Manchmal nehmen Zähne den falschen Weg. Dann bringen wir sie zurück in die Spur. Dabei hilft ein kleiner chirurgischer Eingriff.
Die sogenannte Zahnfreilegung kommt bei Erwachsenen und Kindern zum Einsatz, wenn ein Zahn quer oder schief im Kiefer liegt. Verirrt sich ein Zahn, kann das zu Problemen führen. Darüber hinaus kann es zu Entzündungen und Zysten im Kieferknochen kommen.
Mittels 3D-Röntgenaufnahmen bestimmen wir die exakte Position des Zahns und wählen den schnellsten Weg zu ihm.
Mit einem kleinen Schnitt legen wir den Zahn frei und kleben ein Bracket auf den Zahn. Davon spüren Sie natürlich nichts – die Stelle haben wir vorher zuverlässig betäubt.
Damit der freigelegte Zahn den Weg in das Gebiss findet, folgt in der Regel eine kieferorthopädische Behandlung mit Zahnspange. Dafür überweisen wir Sie zurück an Ihren behandelnden Kieferorthopäden oder Hauszahnarzt.
Wurzelspitzenresektion:
letzte Chance für den Zahn
Bevor wir einen entzündeten Zahn aufgeben, unternehmen wir einen letzten Rettungsversuch: die Wurzelspitzenresektion. Bei diesem Eingriff kappen wir die entzündete Spitze der Zahnwurzel und entfernen das umliegende, entzündliche Gewebe.
Mindestens so wichtig wie das präzise chirurgische Vorgehen: die Wurzelfüllung im Anschluss.
- Mit einem speziellen Zement dichten wir den Wurzelkanal ab.
- Für diesen Eingriff reicht eine örtliche Betäubung aus.
- Den Wurzelkanal bereiten wir piezomechanisch auf – einer Ultraschall-Technologie, mit der wir besonders sanft und wirkungsvoll operieren.
Am Backenzahn mit drei bis vier Wurzelkanälen ist die Wurzelspitzenresektion besonders herausfordernd. Denn: Je mehr Wurzelkanäle, desto mehr potenziell entzündetes Gewebe, das es zu entfernen gilt.
Als Oralchirurgen führen wir nahezu täglich Wurzelspitzenresektionen (WSR) durch. In unserer oralchirurgischen Praxis in Bremen verfügen wir über die technische Ausstattung, um die Wurzelkanäle zuverlässig abzudichten – und den Zahn im besten Fall noch lange zu erhalten.
Zystektomie am Zahn:
zuverlässige Zystenentfernung in der Praxis für Oralchirurgie
Auch mit Zysten haben wir es in der Oralchirurgie regelmäßig zu tun.
Kieferzysten können den Kieferknochen, die Kieferhöhlenwand und benachbarte Zähne verdrängen und schädigen. Auch wenn die Zyste im Anfangsstadium nicht schmerzt – wir sollten sie sicherheitshalber entfernen.
- Bei der Zystektomie legen wir die Zyste frei und entfernen sie vollständig.
- anschließend senden wir das Gewebe an ein Labor zur histologischen Untersuchung und Befundabklärung.
- Die Stelle im Kiefer, an der die Zyste ihren Platz hatte, füllen wir ggf. mit Knochenersatzmaterial aus. In den meisten Fällen heilen die Defekte jedoch ohne Weiteres aus.
Aphthen
Die Hölle: das sind die schmerzhaften weißen Schleimhautveränderungen, die sich hin und wieder an der Mundschleimhaut bilden. In der Fachsprache “Aphthen” genannt.
Durch eine frühzeitige Behandlung der Aphthe können wir den Schmerz schnell lindern.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:
- Minor-Aphthen (linsengroß)
- Major-Aphthen (bis zu drei Zentimeter groß)
Warum sich Aphthen bilden, ist bisher nicht bekannt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem Immunsystem sowie psychosozialen Faktoren wie Stress im Job oder im Privatleben.
Mundschleimhauterkrankungen im Blick des Oralchirurgen
Neben Knochen und Zähnen habe ich auch einen Blick für die Mundschleimhaut.
Rosa und gut befeuchtet – so sieht die Mundschleimhaut im Idealfall aus. Kommt es zu ungesunden Veränderungen, die länger als 14 Tage auftreten, ist eine Probeentnahme zu empfehlen.
Als Fachzahnärzte für Oralchirurgie sind wir speziell für die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut ausgebildet.
Im engen Austausch mit dem Hauszahnarzt unterstützen wir die Therapie mit einem kleinen chirurgischen Eingriff.
Aus der krankhaften Schleimhaut entnehmen wir eine Probe zur weiteren Abklärung mit einem Labor.
Kieferhöhlen-Entzündung:
ein Fall für den spezialisierten Oralchirurgen
Wer nicht wusste, dass er eine Kieferhöhle hat – der weiß es spätestens, wenn sie sich entzündet. Denn das verursacht in der Regel starke Schmerzen. In vielen Fällen hilft nur ein chirurgischer Eingriff.
- Auf 3D-Röntgenbildern des Digitalen Volumentomografen (DVT) sehen wir das Operationsgebiet präzise und deutlich. Das erleichtert die Diagnose und vereinfacht den Eingriff.
- Mit kleinen Schnitten verschaffen wir uns Zugang zur Kieferhöhle und entfernen erkranktes Gewebe. Dank einer lokalen Betäubung können Sie sich entspannt zurücklehnen.
- Die Kieferhöhlen-OP ist ein ambulanter Eingriff. Sie verlassen unsere oralchirurgische Praxis kurze Zeit nach der Operation und ruhen sich zu Hause aus.
Zusätzlich zum chirurgischen Eingriff empfiehlt sich die Einnahme eines Antibiotikums.